Berliner Hotline Kinderschutz
 
Geschrieben von: JK  
Montag, den 22. Oktober 2012 um 15:26 Uhr

Die Berliner Hotline Kinderschutz bietet ab sofort in Kooperation mit dem Träger LebensWelt auch Beratung in den Sprachen Türkisch und Arabisch an. Anliegen von LebensWelt ist es, Berlinerinnen und Berliner mit türkischem und arabischem Migrationshintergrund auch in ihrer Muttersprache über das Thema Kinderschutz zu informieren. Dafür werden die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit Verbänden, Vereinen und Institutionen zusammenarbeiten, um die Mitbürgerinnen und Mitbürger mit arabischem und türkischem Migrationshintergrund direkt zu erreichen. Außerdem wird mit einer mehrsprachigen Informationskampagne auf das Thema und die Hotline aufmerksam gemacht.

Erweitert wird auch das telefonische Angebot der Hotline Kinderschutz. Sie ist ab sofort an jedem Montag zwischen 14 und 22 Uhr auch mit arabisch sprechenden und jeden Mittwoch zwischen 14 und 22 Uhr mit türkisch sprechenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern besetzt. Sie sind dann über die Hotline-Nummer 61 00 66 erreichbar.

„Mit der muttersprachlichen Beratung auf Türkisch und Arabisch erweitern wir unser Netzwerk Kinderschutz um einen weiteren wichtigen Baustein. Gerade im sensiblen Bereich des Kinderschutzes ist es von großer Bedeutung, dass die Hemmschwellen und Hindernisse für Rat- und Hilfesuchende so klein wie möglich gehalten werden. Dazu trägt die Mehrsprachigkeit mit Sicherheit bei“, so Sandra Scheeres, Senatorin für Bildung, Jugend und Wissenschaft.



„Ich freue mich, dass wir die Finanzierung unter fachlicher Begleitung unserer Senatsverwaltung mit Lottomitteln erfolgreich realisieren konnten. Die Hotline Kinderschutz stellt ein gut genutztes Beratungsangebot dar, was nun auch für die arabisch und türkisch sprechenden Berlinerinnen und Berliner attraktiver wird. Darüber hinaus begrüße ich es, dass die Hotline Kinderschutz zunehmend auch für den Gesundheitsbereich Relevanz entfaltet. So können sich praktizierende Ärzte und Fachkräfte aus dem Öffentlichen Gesundheitsdienst bei etwaigen Unsicherheiten oder offenen Fragen ebenfalls beraten lassen“, so Mario Czaja, Senator für Gesundheit und Soziales.

Uwe Bock-Leskien, der Leiter der Hotline Kinderschutz, sagte: „Leider mussten wir immer wieder feststellen, dass wir Eltern mit Migrationshintergrund und insbesondere mit Sprachbarrieren mit unserem Angebot so gut wie gar nicht erreicht haben. Wir möchten mit der Erweiterung unseres Angebotes türkisch- und arabischsprachige Familien und Eltern erreichen und ihnen die Möglichkeit geben, in ihrer Sprache und in Kenntnis der migrations- und kulturspefizischen Probleme und Themen alternative Handlungsvorschläge zum Thema gewaltfreie Erziehung vermittelt zu bekommen und auf Hilfen hinweisen.“

Nalan Özenir, Geschäftsführerin der LebensWelt gGmbH, sagte: „Um die Sprache des Kindes zu verstehen, müssen wir die Sprache der Eltern begreifen, um kindgerecht zu handeln! Durch Kontaktaufnahme u. a. mit Vereinen, Projekten und Migrantenselbstorganisationen sowie Informationsveranstaltungen wollen wir die Eltern über die mehrsprachigen Angebote in der Zusammenarbeit mit der Hotline Kinderschutz informieren und sie für das Kinderrecht auf gewaltfreie Erziehung sensibilisieren.“

Die Hotline Kinderschutz verzeichnet pro Monat durchschnittlich 100 Anrufe. In ihrem über fünfjährigen Bestehen sind bei der Hotline ca. 6000 Anrufe eingegangen. In über der Hälfte dieser Fälle konnten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter direkt beratende Hilfestellung leisten, rund 30 Prozent der Fälle wurden an Jugendämter bzw. Notdienste weiter vermittelt.




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