Missbrauch-Elearning-Kinderschutz

Geschrieben von: JK  
Mittwoch, den 19. September 2012 um 14:47 Uhr


Die Debatte am von der Bundesregierung eingerichteten Runden Tisch gegen den sexuellen Kindesmissbrauch hat gezeigt, dass in der beruflichen Praxis ein großer Bedarf an mehr Wissen und Kompetenzen zur Missbrauchsprävention besteht. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert deshalb die Entwicklung und Erprobung des von der Universität Ulm konzipierten Lernprogramms "Prävention von sexuellem Kindesmissbrauch". Es macht Menschen, die in medizinisch-therapeutischen und pädagogischen Berufen tätig sind, Angebote zur qualifizierten Aus- und Weiterbildung. Mithilfe von interaktiven Fallbeispielen, Filmsequenzen und Texten soll das webbasierte E-Learning-Angebot Nutzer sensibilisieren, damit sie Anzeichen von sexuellem Missbrauch erkennen.

Ein erster Kurs startete im Juli 2012 mit 1169 Teilnehmenden. "Ich freue mich sehr über das große Interesse, auf das das Vorhaben bereits in der Erprobungsphase stößt", erklärte die Bundesministerin für Bildung und Forschung, Annette Schavan, anlässlich der offiziellen Freischaltung des Kurses. "Dies ist ein wichtiger Schritt auf unserem Weg, Kinder und Jugendliche besser vor sexueller Gewalt zu schützen. Wir haben es mit dem Runden Tisch geschafft, das Thema in die Mitte der gesellschaftlichen Diskussion zu rücken. Das E-Learning-Programm trägt dazu bei, dass es sich dort verankert und zu einem neuen Bewusstsein führt."

Der Ärztliche Direktor der Universität Ulm und Leiter des E-Learning-Angebots, Jörg Fegert, sagte: "Mit dem Vorhaben wollen wir Kontaktpersonen von Kindern mit einem niedrig schwelligen Angebot in die Lage versetzen, auf sexuellen Missbrauch angemessen zu reagieren. Erste Ansprechpartner für betroffene Kinder sind oft Pädagogen, Mediziner oder Therapeuten aus ihrem Umfeld. Wir haben festgestellt, dass diese oft nicht in der Lage sind, die Signale des Kindes richtig zu deuten. Hier möchten wir ansetzen."

Vorteil des E-Learning als Weiterbildungsmethode ist, dass Praktiker die Möglichkeit haben, sich zeitlich und örtlich flexibel mit den Lerninhalten auseinander zu setzen. In einer begleitenden Studie wird untersucht, ob sich der Kurs als reines Onlineangebot bewährt oder eine Verknüpfung mit Präsenzkursen angezeigt ist. Nach kontinuierlicher Erprobung und Evaluation wird der Kurs voraussichtlich im Sommer 2014 mit allen Lerninhalten zur Verfügung stehen.

Weitere Informationen zu dem Vorhaben finden Sie unter:  http://missbrauch.elearning-kinderschutz.de/.



 
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