Trauerrede für Dr. Norbert Klatt

(von Sören Sander)

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Blumenbach. Der in Gotha geborene und in Göttingen verstorbene deutsche Anatom, Zoologe und
Anthropologe gilt als wesentlicher Begründer der Zoologie und Anthropologie als
wissenschaftlicher Disziplinen.
Dr. Norbert Klatt hat viele Bücher verfasst, nicht nur über Johann Friedrich Blumenbach, sondern
auch zu zahlreichen anderen Themen und hatte darüber hinaus seinen eigenen Verlag in Göttingen,
in dem er acht Autoren die Möglichkeit der Veröffentlichung ihrer Werke gab. Wer so viel arbeitet,
muss auch mal entspannen. Das gelang Norbert Klatt am besten beim Spazierengehen in ruhiger,
frischer Luft. Alle Anhäufungen enden mit Vernichtung, alle Erhebungen mit Herabstürzen;
Verbindung endet mit Trennung, das Leben mit dem Tode.
Das Leben von Dr. Norbert Klatt ist am 1. Oktober zu Ende gegangen.
Du gingst einfach, ohne ein Wort, von uns fort. Wir können es alle nicht verstehen, wie soll es ohne
Dich weitergehen?  Dein Platz bei uns ist leer!  Wir vermissen Dich so sehr. Du warst Bruder und
Freund. Es ist schwer zu verstehen, dass die Sonne nicht mehr scheint.
Dr. Norbert Klatt lässt uns zurück voller Schmerz, hilflos und fassungslos. Denn wir haben etwas
ein für allemal verloren. Vielleicht wollten wir noch einmal ganz einfach mit ihm zusammen sein.
Dieses Gemeinsame gibt es nicht mehr. Wir sind ein Stück einsamer geworden. Das Bewusstsein,
dass das Gemeinsame im Leben aufgehört hat, fällt düster und schwer auf uns. Wir müssen
versuchen, das Schicksal auch in der Gestalt des Todes zu begreifen und zu ertragen. Aber wie kann
uns das gelingen? Unter anderem sicher durch den Gedanken, dass das, was einmal wirklich war,
dadurch, dass es nicht mehr ist, seine Wirklichkeit nicht verloren hat. So können wir uns wieder
freuen über das Gute und Schöne, das wir mit dem lieben Verstorbenen erlebt haben.
Verehrte Trauergäste!
Der Tod kann nicht das trennen, was uns einmal mit dem Verstorbenen verbunden hat. Nicht, was
uns einmal aus seinen Augen entgegen leuchtete. Nicht, was einmal aus seinen Worten zu hören
war, sein Vertrauen, das er seinen Freundinnen und Freunden entgegenbrachte. Was ihn verband mit
seinen Angehörigen und anderen Menschen.
All das ließ er uns zurück. All dieses bleibt in unserer Erinnerung unvergänglich, so lange wir es
wollen und so lange wir leben. Die Erinnerung an all die schönen, gemeinsam erlebten Stunden. Es
sind Erinnerungen, die uns nichts und niemand nehmen kann. Und so wollen wir nach einem
letzten, stillen Abschiedsgruß, den nicht die Lippen, sondern die Herzen sprechen, unser Tagwerk
wieder aufnehmen und in Feierstunden seiner gedenken. Wir danken Dir zum Abschied, lieber
Norbert Klatt, für all Deine Arbeit, für all Deine Treue und Hingabe, für alles, was Du in Deinem
Leben geleistet und geschaffen hast, was Du den Deinen und anderen hast angedeihen lassen. Alles
hat seine Zeit. Es gibt eine Zeit der Freude, eine Zeit der Stille, eine Zeit des Schmerzes und der
Trauer und eine Zeit der dankbaren Erinnerung. Im Gedenken an Norbert Klatt bitte ich Sie, in der
folgenden Schweigeminute Abschied zu nehmen, jeder auf seine Weise und nach seinem Glauben. 
Ich danke Ihnen. 
Nehmen wir nun Abschied von Norbert Klatt mit folgenden Worten: 
Das Leben ist wie ein Fluss: Obwohl der Fluss immer da ist, ist das Wasser darin nicht dasselbe, es
fließt mal schnell, mal langsam, ist eine Einheit und besteht doch aus unzähligen einzelnen Tropfen.
So wie der Fluss bleibt, die einzelnen Tropfen aber verschwinden und aufgehen im großen Ganzen,
so geht auch der einzelne Mensch auf im Strom der Zeit: die Menschheit aber und das Leben selbst
bleiben bestehen, und mit ihnen die Erinnerungen  an die verstorbenen Menschen.
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